Erst einmal müssen wir sagen, dass ein Großteil der Literatur, die sich mit Burnout befasst. sich eher auf Prävention statt auf die Behandlung bzw. Therapie von Burnout konzentriert.
Es ist sicherlich von Vorteil, dass wir uns schon frühzeitig auf die Vermeidung eines Burnouts fokussieren. Aber was tun, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist?
Da ein Burnout leicht zu einer zumindest temporären Arbeitsunfähigkeit führen kann ist es wichtig, neben möglichen medizinischen Interventionen wie einer passenden Medikation (die nicht alle betroffenen Personen benötigen!) therapeutische Maßnahmen wahrzunehmen, die sich dem Kontext der Erkrankung widmen und die verursachenden Elemente beleuchten. Aufgrund dessen können Methoden entwickelt werden, die einem weiteren Burnout nicht nur entgegensteuern, sondern auch den bestehenden Burnout behandeln können.
Es ist zudem wichtig, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um zurück zu einer Stabilität zu finden, die wir für ein ausgeglichenes, produktives Leben brauchen. Es gibt mittlerweile sogar Möglichkeiten, online therapeutische Hilfe zu finden z. B. bei selfapy.de.
Wenn die Auswirkungen des Burnouts massiv sind ist eine professionelle ambulante Therapie oder sogar ein stationärer Aufenthalt mit psychologischem Support ratsam. Es gibt als Möglichkeiten der präventiven und kurativen Behandlung z. B. den Erwerb von Stressbewältigungstechniken, die kognitive Verhaltenstherapie, Gesprächstherapien, Selbsthilfegruppen oder das Erlernen von
Entspannungstechniken. Durch eine Anamnese durch eine psychologisch geschulte Fachperson kann die jeweils angeratene Behandlung herausgefunden und angegangen werden.
Aber wir dürfen nicht vergessen, dass es nur eine kurzzeitige Genesung gibt, wenn wir nicht die Ursachen der Erkrankung angehen. Neben dem Wiederaufbau der eigenen Psyche und dem Stärken der eigenen Krisenfestigkeit ist auch eine realistische Betrachtung und Veränderung der Arbeits- bzw. Lebensumstände unumgänglich.
Können Arbeitsbedingungen wie Arbeitszeit, Arbeitsplatz oder Aufgabenbereich so verändert werden, dass sowohl produktiv als auch selbstschonend gearbeitet werden kann? Sind eine Kündigung und ein Perspektivwechsel notwendig, um in Zukunft belastungsfrei arbeiten zu können? Dies sind Fragen, die wir uns stellen sollten, wenn wir unter Burnout leiden oder darauf zusteuern.